Nachhaltiger Mörtel
Nachhaltigkeit bedeutet, Gebäude ganzheitlich und lebenszyklusorientiert zu betrachten. Unter Ganzheitlichkeit wird die Bezugnahme der drei gleichwertig nebeneinander stehenden Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Sozio-Kulturelles – verstanden. Gleichzeitig ist der vollständige Gebäudelebenszyklus zu berücksichtigen, d.h. Baumaterialien sind von der Herstellung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung zu erfassen. Beim zweischaligen Mauerwerk gehört dazu auch der Fugenmörtel. Wer sich die Frage stellt, worauf er achten muss, um möglichst nachhaltig zu verfugen, hat zwei Ansatzpunkte:
- Ökologische Nachhaltigkeit: CO2-Einsparpotenzial bei der Produkt herstellung nutzen
- Ästhetische Nachhaltigkeit: Langlebige Funktionsfähigkeit des Produktes optimieren
Das klassische Bindemittel für Beton, Putz und Mörtel ist Zement. Das Problem: Zement muss aufwendig und energieintensiv hergestellt werden. Die Mischung wird gemahlen, gebrannt und wieder gemahlen. Während herkömmliche Mörtel normalerweise eine überwiegend zementäre Basis (CEM I Portlandzement) haben, gibt es mittlerweile Mörtel mit einem geringeren CEM I Zementanteil (< 5 %), die auf alternative Bindemittelkonzepte mit geringerem Primärenergiebedarf setzen.1 Diese basieren auf latent -hydraulischen Bindemitteln wie z. B. Hüttensand. Aus statischer und bauphysikalischer Sicht gibt es keine Unterschiede zwischen den Produkten mit den verschiedenen Bindemittelansätzen.